Dein neues Piercing stellt für Deinen Körper eine ganz besondere Verletzung dar. Anders als z.B. bei offenliegenden Schnittverletzungen kann Dein Körper keine Kruste über den offenen Stellen bilden, die vor dem Eindringen von Schmutz, Bakterien oder anderen Krankheitserregern schützen. Genau das wird Deine Hauptaufgabe in den kommenden Tagen sein: halte die Wunde sauber, damit der Stichkanal schnell und problemlos eine eigene dünne aber schützende Hautschicht aufbauen kann! Dieser Vorgang nennt sich Epithelisierung.
Neben der Unterscheidung von speziellen Pflegemitteln, abhängig von dem Piercing selbst, gibt es auch Dinge, die Du während der Abheilungsphase Deines neuen Piercings beachten solltest, zusätzlich zu den zuvor beschriebenen, Piercingart unabhängigen Regeln! Denn natürlich gibt es bei einem Zungenpiercing andere Regeln zu beachten, als bei einem Intimpiercing.
Zu Oralpiercings zählen z.B. das Zungenpiercing, Lippen-/ Zungenbandpiercing, Lippenpiercings usw.
Zu Intimpiercings zählen z.B. das Klitorisvorhautpiercing, der Prinz Albert, das Frenum, das Hafada usw.
Zu diesen Piercings zählen z.B. das Bauchnabelpiercing, Augenbrauenpiercing, Helix usw.
Eigentlich ist unser Körper mit solch komplexen Systemen ausgerüstet, dass er mit so einer „kleinen“ Piercingverletzung prima alleine klar kommen würde. Eigentlich. Tatsächlich gibt es Dinge, die ihm die Heilung erschweren und einige Dinge, die Du tun kannst, um ihm zu helfen. Prinzipiell solltest Du alles unterlassen, was das Immunsystem schwächt (z.B. übermäßiger Alkoholkonsum, zu wenig Schlaf etc.), aber auch nicht durch übermäßige Pflege mehr die Wunde reizen als ihr Gutes zu tun.
Piercings sollten auch nach der Verheilung bei der Körperhygiene mit einbezogen und gereinigt werden.
Bitte beachte, dass es vollkommen ausreicht, diese Pflege 2x am Tag während der Abheilzeit durchzuführen. Mehr Pflege kann schädlich sein!
In dieser Zeit niemals den Schmuck entfernen!
Im Verlauf der Wundheilung können einige Dinge passieren, die nicht unweigerlich den Besuch beim Arzt oder gar den Verzicht auf das Piercing mit sich bringen.
Da die Piercingwunde eine ungeschützte Wunde ist, enthält der Schmuck zum Ersteinsatz ein absolutes Minimum an allergenen Stoffen, wie z.B. Nickel. Nichtsdestotrotz kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Durch den Schmuck, durch Eindringen von Stoffen in den Wundkanal oder durch das Pflegemittel. Jodhaltige Mittel zum Beispiel provozieren oft solche Reaktionen. In solchen Fällen spreche bitte mit Deinem Piercer. Sei es der Schmuck oder das Pflegemittel, es gibt immer Alternativen.
Es gibt eine Vielzahl an Pflegemitteln wobei sie alle unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. So gibt es verschiedene
Pflegemittel speziell für:
Oralpiercings, Intimpiercings, Haut-/Knorpelpiercings. Höre auf das, was Dein Piercer Dir sagt und kombiniere die empfohlenen Pflegemittel bitte nicht mit Hausmittelchen. Auch auf www.wildcat.de findest Du eine Vielzahl geeigneter Pflegemittel.
Folgende Dinge sind vollkommen normal und sollten Dir kein Unbehagen bereiten. Natürlich immer vorausgesetzt genannte Symptome halten nicht länger als drei Tage an. Grundsätzlich gilt immer: fühlst Du Dich unsicher, frag Deinen Piercer!
Lobe (Ohrläppchen) ca. 4 Wochen
Cartilage (Knorpel) ca. 6 Monate
Augenbraue ca. 4 – 8 Wochen
Nostril ca. 3 Monate
Septum ca. 2 – 3 Monate
Zunge ca. 3 – 4 Wochen
Unterlippe ca. 4 Wochen
Lippenbändchen ca. 1 – 2 Wochen
Brustwarze ca. 2 – 6 Monate
Bauchnabel ca. 6 Monate
Frenum ca. 2 – 3 Wochen
Hafada ca. 6 – 8 Wochen
Klitorisvorhaut ca. 2 – 4 Wochen
Äußere Schamlippen ca. 3 Monate
Prinz Albert ca. 4 Wochen
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